Weltweites Ausnahmeprojekt: die Schutzhülle des Tschernobyl-Unfallreaktors
29 November 2016 - Baustellen - Die Ukraine
Der Unfall 1986 im Kern eines der Reaktoren des Atomkraftwerks Tschernobyl hatte eine radioaktive Staubwolke freigesetzt, die den Norden von Kiew (Ukraine) kontaminierte und dann über Europa weiterzog. Im November 2016 wurde eine neue Schutzhülle für den Reaktor Nr. 4 und die künftig darunter stattfindenden Rückbauarbeiten in ihre endgültige Position gerückt. Ein weltweites Ausnahmeprojekt der beiden französischen Konzerne – VINCI Construction und Bouygues Construction – für 1,5 Milliarden Euro.
Die Projektfinanzierung erfolgte durch zwei internationale Fonds, die von der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung, die im Auftrag der internationalen Gemeinschaft auch selbst einen Beitrag dazu leistet, verwaltet werden, die Projektleitung durch NOVARKA, ein 50/50-Gemeinschaftsunternehmen von VINCI Construction Grands Projets, Tochterunternehmen von VINCI Construction (Konsortialführer), und Bouygues Travaux Publics, Tochterunternehmen von Bouygues Construction.
Das Projekt umfasste die Planung und den Bau einer bogenförmigen Schutzhülle für den 1986, kurz nach dem Unfall errichteten Betonsarg. Die Hauptziele der vom Konsortium unter der Leitung von VINCI Construction vorgeschlagenen und im Rahmen eines Projektaufrufs der Ukraine 1992 gewählten Lösung waren die dichte Umschließung des radioaktiven Materials und der Schutz des bestehenden Betonsargs vor Witterungseinflüssen. Das Equipment für den künftigen Rückbau des Reaktors Nr. 4 bietet maximale Flexibilität und Sicherheit bei minimalem menschlichen Eingriff.
Termin für die Übergabe des Projekts ist November 2017.
Mehr als 10.000 Fach- und Arbeitskräfte aus 30 Ländern haben an diesem Projekt mitgewirkt. Alle Beteiligten unterstanden einer ständigen Überwachung (Radioaktivität und Luftimmissionen) durch die 60 vor Ort eingesetzten Fachkräfte für Strahlenschutz.
Die Allianz zwischen VINCI Construction und Bouygues Construction hat sich gelohnt und lohnt sich heute noch bei zahlreichen anderen Großprojekten auf der ganzen Welt.
Actemium Portugal (VINCI Energies Europe) war mit dem Einbau eines integrierten Steuerungs- und Strahlenüberwachungssystems an dem Projekt beteiligt.