100,700€ Der Aktienpreis stieg um +0,05 %   22.11.2024 17:37

Synergiebedingter Erfolg in Kanada

Illustrationsbild

11 Februar 2016 - Baustellen - Kanada

Durch Bündelung der Konzessions- und Baukompetenzen des Konzerns hat VINCI einen bedeutenden Auftrag gewonnen: die Autobahnumgehung der Stadt Regina, der Hauptstadt der Provinz Saskatchewan. Für die Ausführung kann sich das Projekt auf einander ergänzende Konzernbereiche stützen: Eurovia verfügt mit der Firma Carmacks über eine gute regionale Verankerung in der Nachbarprovinz Alberta, VINCI Construction Terrassement bringt sein Know-how beim Bau großer linearer Infrastrukturen ein.

Es ist das erste PPP-Infrastrukturprojekt der Provinz Saskatchewan und der erste große Auftrag an VINCI in dieser Region in der Mitte von Kanada. Das Auftragsvolumen von 1,3 Milliarden Euro für den „Regina Bypass“ umfasst die Planung, Finanzierung, Errichtung (4 Jahre Bauzeit) sowie über 30 Jahre die Bewirtschaftung und Erhaltung der 61 km langen vierstreifigen Umgehung von Regina, der Hauptstadt der Provinz Saskatchewan.

39 km sind neu zu errichten, 22 km zu sanieren. Zum Leistungsumfang gehören ferner 38 Kunstbauten und 12 Anschlussstellen mit den jeweiligen Zufahrten mit einer Gesamtfahrspurlänge von 400 km. Die Umgehung ist Teil des Trans-Canada Highway 1, einer für den Güterverkehr wichtigen Verkehrsader quer über den ganzen Kontinent. Durch Verflüssigung des Verkehrs wird die neue Verbindung auch für eine verbesserte Mobilität und Verkehrssicherheit rund um Regina sorgen.

An diesem Projekt mitwirkende Konzernbereiche:
- VINCI Concessions übernimmt die Konsortialleitung der Konzessionsgesellschaft und bringt sein Know-how als Langzeitinvestor ein;
- Eurovia ist über die 2012 übernommene Tochtergesellschaft Carmacks mit Hauptsitz in Edmonton/Alberta vertreten;
- VINCI Construction Terrassement bringt spezifische Projektmanagement-, Bau- und Planungskompetenzen für oberirdische lineare Verkehrsinfrastrukturen ein;
- VINCI Energies ist über Cegelec Mobility als Unterauftragnehmer des Baukonsortiums für die Straßenausstattung mit Kommunikationstechnik (Verkehrsleitsystem mit Überwachungskameras, elektronischen Anzeigetafeln, Glasfasernetzen usw.) präsent.

Eine strategisch bedeutende, lokale Verankerung Zur Untermauerung des Angebots und als zusätzliches Argument, um die Autobahn- und Infrastrukturbehörde der Provinz Saskatchewan zu überzeugen, hat VINCI auch lokale Partner hinzugezogen: Graham, ein großes westkanadisches Brückenbauunternehmen, und die Parsons Transportation Group, ein international renommiertes Planungsbüro mit bedeutenden Kapazitäten in Kanada.

Dem Klimafaktor Rechnung tragen

Entscheidend war auch die lokale Präsenz der Eurovia mit ihrer kanadischen Tochter Carmacks (Straßenbau und Asphaltmischanlagen), die bereits erste Aufträge in Saskatchewan realisiert hatte und für ihre Langzeit-Straßenerhaltungsverträge (30 bzw. 40 Jahre) auf ihrem Stammmarkt in Alberta, in Edmonton und in Calgary, bekannt ist. Carmacks wird im Betreiberkonsortium mit VINCI Highways (VINCI Concessions) für die laufende Straßenerhaltung – Rissverfüllung, Schneeräumung, Vorkehrungen für Wildtiere, Modernisierung der Leitschienen – verantwortlich sein. Der kanadische Winter bringt erhebliche terminliche Zwänge mit sich und diktiert insbesondere einen frenetischen Takt für den Erdbau. „ Aushub, Transport vor Ort, Verdichtung und Laborabnahme in einer knappen Viertelstunde sowie ein Baustellenbetrieb rund um die Uhr – wenn nicht, heißt es bis zum nächsten Frühjahr warten“, erklärt Jacques Darbin, der stellvertretende Projektmanager für Planung und Bau. Die Forderung des extrem ehrgeizigen Zeitplans lautet jedoch, ein Drittel der Umgehung bereits 2017 zu übergeben.
Die Baustelle wurde daher in drei Abschnitte mit je einem Bauleiter unterteilt. Ein zentrales Management sorgt für ein einheitliches Vorgehen und für die allgemeine Koordination wurde eine gemeinsame Projektleitung eingerichtet.

Das Klima diktiert auch die Anforderungen an die Merkmale der neuen Straße, die einer extremen Schwankungsbreite mit Rekordtemperaturen von -45 bis +45 °C standhalten muss.

Das nordamerikanische Eurovia-Technikzentrum in Montreal hat dafür das von Eurovia entwickelte Mischgut Modulovia ausgewählt und getestet. Das zugleich feste und geschmeidige Produkt mit guter Spurrinnen-, Rissbildungs- und Ermüdungsfestigkeit bietet eine dauerhafte und daher langfristig wirtschaftliche Lösung und wird spätere Instandsetzungen erleichtern. „Wir wollten auf diese Weise die Asphaltdecke optimieren und – ohne überzudimensionieren – den Leistungsanforderungen entsprechen“, fasst Gordon Pasini, der Leiter der Highways-Abteilung von Carmacks, zusammen. Und noch eine weitere Herausforderung gilt es zu meistern: für die sanierten Abschnitte muss Carmacks dieselben Leistungsmerkmale garantieren wie für die Neubaustrecke. Zum hohen technischen Anspruch kommt für die Projektpartner noch die schwierige Aufgabe des Zusammenspiels von Teams mit ganz unterschiedlichem Background hinzu. Für VINCI ist es jedoch erneut eine Gelegenheit, das Wachstumsmodell des Konzerns in einer Weltregion, die zahlreiche Chancen bietet, unter Beweis zu stellen.