„Netzdynamik“ in der Golfregion
10 Juni 2014 - Events
Nach einem ersten Auftrag des Stromnetzbetreibers der Golfstaaten zur Absicherung von acht 400-kV-Verteilerstationen in fünf Ländern wurde VINCI Energies inzwischen mit einer ganzen Reihe weiterer Einsätze betraut. Dabei spielte die Zusammenarbeit zwischen den lokalen Niederlassungen der Division und den Teams von Omexom, dem Spezialisten von VINCI Energies für Projekte im Bereich Energieproduktion, -transport und -transformation eine wesentliche Rolle.
Es handelt sich um ein wichtiges und sensibles Auslandsprojekt zur Absicherung von acht Stromnetz-Verteilerstationen in fünf Golfstaaten. Auftraggeber ist die Gulf Cooperation Council Interconnection Authority (GCCIA), die 2001 gegründete Behörde mit Zuständigkeit für den Betrieb des Stromnetzes der Golfstaaten. Nach einem Blackout in Kuwait nahmen die Mitgliedstaaten des Golfrats den Verbund ihrer Stromnetze in Angriff – ein gigantisches Vorhaben mit 863 km Hochspannungstrasse.
Für VINCI Energies ist die Region nicht unbekannt. Die seit 2010 zu VINCI gehörende Cegelec ist bereits seit Anfang der 70er Jahre am Persischen Golf präsent. Nach Gründung eines Stützpunkts in Bahrein im Jahr 1972 ließ sich Cegelec sechs Jahre später in den Vereinigten Arabischen Emiraten nieder, 2004 in Katar und 2010 in Saudi-Arabien, wo sich der Sitz der GCCIA befindet.
Der erste Auftrag betraf die Sicherheitsausstattung von acht 400-kV-Schaltanlagen in Saudi-Arabien, Katar, Bahrein, Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dabei kam das „hauseigene“ Sicherheitssystem von Cegelec namens Iperflex erstmals für einen Exportauftrag um Einsatz.
Advendi, ein im Bereich Sicherheitstechnik (Zugangskontrolle, Videoüberwachung, Einbruchmeldeanlagen, Flow Management und Hypervision) tätiges Fachunternehmen von VINCI Energies, sorgte für Planungskonzeption und -koordinierung, die Parametrierung des Systems erfolgte vom Backoffice des Unternehmens in Marseille aus. Das System besteht jeweils aus vier Hauptkomponenten: Perimeterüberwachung, Infrarotkameras in Verbindung mit Bildanalyse, Zugangskontrolle sowie Indoor- und Outdoor-Überwachungskameras.
Nach der sicherheitstechnischen Ausstattung aller Verteilerstationen wurde Cegelec Saudi mit der Wartung der Stationen und der Stromleitungen sowie dem Betrieb eines HGÜ-Konverters zur Anbindung des 60-Hz-Netzes von Saudi-Arabien an das 50-Hz-Netz der anderen Golfstaaten betraut.
Für die Ausführung der Wartungstätigkeiten stützt sich Cegelec Saudi auf die verschiedenen BUs von VINCI Energies in Bahrein, Katar und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Zu den Aufgaben von Cegelec im Rahmen der Wartung gehören auch die Aufsicht über die Teams des Anlagenherstellers Alstom und deren Einsatzplanung. Fünf Personen sorgen permanent für den einwandfreien Betrieb der Anlage. Die Wartung der Hochspannungsleitungen wird durch die geografischen Verhältnisse erschwert: Über Hunderte von Kilometern verstreut, sind alle drei Monate 1.770 Masten zu überprüfen. Im Sommer ist es wegen der großen Hitze mit Temperaturen bis zu 50°C nicht möglich, die Fahrzeuge länger zu verlassen, sodass die Inspektionen etwas verkürzt werden müssen. Eine sogenannte „Kletterkontrolle“ findet alle zwei Jahre statt. Jährlich überprüft werden müssen ferner die ebenfalls auf den Masten geführten Glasfaserkabel, die für die Kommunikation zwischen den Stationen unerlässlich sind.
Diese Sachzwänge veranlassten Omexon Nîmes und Cegelec Saudi zur Einführung neuer Lösungen – wie z.B. einer Tablet-Software, die es ermöglicht, effizient vom Boden aus Inspektionen durchzuführen und rascher als bisher die Kontrollberichte zu erstellen. Durch den Einsatz einer Drohne wird demnächst auch die Überprüfung der Freileitung erleichtert werden.
Diese Projekte verbreitern das Tätigkeitsfeld von VINCI Energies in der Region ganz erheblich. Im Januar 2014 hat der Kunde Cegelec Infra eine neue Aufgabe übertragen: Es geht um den Bau der Glasfaserverbindung für die Übertragung sämtlicher Daten von den Netzstationen zur neuen Zentrale der GCCIA in Dammam. Mittelfristig könnten der Bau einer zweiten Hochspannungsleitung parallel zur existierenden Trasse und eventuell auch der geplante Stromverbund zwischen Saudi-Arabien und Ägypten die Position von Omexon in der Golfregion weiter stärken.
Iperflex – eine neue Generation integrierter Sicherheitssysteme
Es wurde bewusst eine auf Web 2.0 basierende neue Version gewählt: Mithilfe eines einfachen Browsers kann PC mit Netzanschluss dank der Web 2.0-Techniken zur Bedienstation werden. Eine weitere Besonderheit dieser neuen Iperflex-Version betrifft die lokalen Schaltautomaten und die Schnittstellen vor Ort. Mit einem einzigen Schaltkartentyp und generischen Steuerungen lassen sich mehrere lokale Funktionen – Alarmanlagen, Steuerung von Türen usw. – realisieren, was einen verringerten Verkabelungsaufwand und optimierte Kosten ermöglicht. Angesichts der Gegebenheiten in der Region, mit über mehrere Länder verteilten Anlagen, oftmals an isolierten Standorten, ist dies ein erheblicher Vorteil.
5 Golfstaaten
863 Kilometer Hochspannungsleitung zwischen Saudi-Arabien, Katar, Bahrein, Kuwait und den Vereinigten Arabischen Emiraten
1 770 Masten sind alle drei Monate zu inspizieren
2.0 - die Technologie für integrierte Sicherheitssysteme
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