Der Ärmelkanaltunnel feiert sein 20. Jubiläum

6 Mai 2014 - Events - Frankreich

“Die Mischung aus französischem Elan und britischem Pragmatismus hat sich als sehr effektiv erwiesen“, so Elisabeth II., Königin von England am 6. Mai 1994.

VINCI zollt allen Mitarbeitern von Dumez, SGE und Taylor Woodrow Hochachtung, die an diesem großen menschlichen, technischen und wirtschaftlichen Abenteuer vor 20 Jahren mitgewirkt haben.

Der bereits Mitte des 18. Jahrhunderts angedachte Plan einer festen Verbindung zwischen Frankreich und England musste erst Schritt für Schritt reifen, bis er am 6. Mai 1994 schließlich Wirklichkeit wurde. Die Zeit vom ersten Projekt 1751 bis zum heutigen Ärmelkanaltunnel ist zugleich die Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen Frankreich und Großbritannien und die Geschichte des technischen Fortschritts.

Werfen Sie einen Blick auf Pathé News - Channel Tunnel - Yes Or No? 1957

Der Ärmelkanaltunnel war lange Zeit das größte europäische Infrastrukturprojekt, bis er vom Crossrail Link, der neuen Ost-West-Schienenverbindung quer durch London, an dessen Bau mehrere VINCI-Unternehmen beteiligt sind, und der 302 km langen Hochgeschwindigkeits­bahnstrecke SEA Tours-Bordeaux abgelöst wurde.

Die unterirdische Bahnverbindung zwischen Frankreich und England ist 50 km lang und liegt 25 - 45 m unter dem Meeresgrund. Der Zweiröhrentunnel, einer pro Fahrtrichtung, mit je 7,30 m lichter Weite ist alle 375 m mit einem Betriebsstollen mit 4,5 m Durchmesser verbunden.

Am 1. Dezember 1990 erfolgte der Durchstich und anschließende Handschlag zwischen dem Franzosen Philippe Cozette, der die letzten Zentimeter Kreidegestein mit einem Pressluftbohrer durchbrochen hatte, und seinem britischen Kollegen Graham Fagg. Damit war die Verbindung zwischen Frankreich und Großbritannien hergestellt.

Interview mit Philippe Cozette vom 6. Mai 2014 (in Französisch).

Die „größte Baustelle des Jahrhunderts“ hat sieben Jahre in Anspruch genommen. Insgesamt waren 10.000 Personen, davon 6.000 unter Tage, auf mindestens sechzehn verschiedenen Großbaustellen auf beiden Seiten des Ärmelkanals im Einsatz.

Die Planung und Ausführung erfolgte durch Transmanche Link (TML), ein Konsortium aus 5 französischen (Dumez und SGE, heute VINCI, Bouygues, SAE und Spie Batignolles) und 5 britischen Unternehmen (Balfour, Beatty, Tarmac, Taylor Woodrow und Wimpey).

„Il a manqué un paysan dans cette affaire.“ (in Französisch)
Lesen Sie das Interview mit Pierre Matheron, dem Leiter von Transmanche Opérations France, der seine gesamte Karriere bei der SGE (VINCI) absolviert hat, in der Wirtschaftszeitung Les Echos vom 10. 12. 1993.